Was ist LTE?
Was ist LTE? LTE ist eine Abkürzung für Long Term Evolution und ist, als Mobilfunkstandard, der direkte Nachfolger von UMTS. Seine Übertragungsrate liegt bei bis zu 300 Mbit/s und übersteigt damit die Leistung seines Vorgängers um ein Vielfaches. Durch die Beibehaltung grundlegender struktureller Eigenschaften wird es möglich sein, den 3G-Standard, der auf UMTS basiert, schnell und günstig auf den LTE-basierenden 4G-Standard um zurüsten. Auf lange Sicht wird sich 4G also flächendeckend etablieren.
Der Anfang von 4G
Der Anfang der Entwicklung der LTE Technik entspringt dem Wunsch der Mobilfunkanbieter, kostengünstig noch leistungsfähigere Datendienste anbieten zu können. Der Ausbau des mobilen Internets sollen es zu einem profitablen Massenmarkt machen – dazu trägt bereits jetzt die wachsende Verbreitung von Flatrates bei. Die Technik ist ein weiterer Schritt in diese Richtung, erlauben ihre geringen Latenzzeiten und gute Netzabdeckung doch die nahezu fehlerfreie Verbindung von Sprach- und Videotelefonie etwa über Skype. Dieselben Eigenschaften machen sie auch ideal für Online-Spiele, bei denen es oft darauf ankommt, zeitnah und ohne sogenannte Lags auf das Spielgeschehen reagieren zu können. Ein weiterer großer Vorteil gegenüber UMTS ist die Unterstützung der Bandbreiten des Netzes, die in Zukunft immer häufiger genutzt werden, nämlich die zwischen 1,4 und 20 MHz. Im Frequenzbereich von 20 MHz sind mit Spitzenraten von 300 MB/s Download bzw. 75 MB/s Upload möglich, die Latenzzeit beträgt jeweils weniger als 5 Millisekunden. Da die Technik aber bisher noch in den Kinderschuhen steckt und erst mit der weiteren Verbreitung ihr tatsächliches Potential entfalten wird, werden die ersten verwendbaren LTE-Geräte deutlich geringere Übertragungsraten aufweisen, die aber trotzdem noch weit über den Möglichkeiten einer UMTS-Verbindung liegen.
Erste LTE Hardware Modelle
Nokia Siemens Networks war die erste Firma, die ein LTE-fähiges Handymodell entwickelte. Es wurde 2006 auf der Messe ITU Telecom World in Hongkong vorgestellt und begeistert aufgenommen. Bereits im nächsten Jahr konnte Nokia Siemens dessen Anfangsleistung auf immerhin bereits 108 MB/s Datentransfer steigern. 2008 zeigte Ericsson auf dem GSMA Mobile World Congress in Barcelona zum ersten Mal eine komplett eigenständig funktionierende LTE-end-to-end-Verbindung zweier, nun schon deutlich handlicher und alltagstauglicher gewordenen Handyprototypen.
Heute haben Deutsche Netzbetreiber bereits mehrere Milliarden Euro in den Erwerb der LTE-Lizenzen investiert, womit der Start des neuen Netzes auch hierzulande eingeleitet ist. Seit August 2010 gibt es LTE-kompatible Sendemasten der Deutschen Telekom in Deutschland, im Oktober desselben Jahres zogen auch die österreichische Mobilkom und Telekom nach. Seit Dezember 2010 bietet Vodafone als erster Anbieter in Deutschland die neue Technik für Endkunden an, vorläufig nur über einen speziellen Surfstick. Im März folgte dann das Angebot für einen LTE-Telefonanschluss mit der Option auf Internettelefonie. Bislang gibt es nur bei der Telekom die Möglichkeit, LTE zusätzlich zum bereits bestehenden Anschluss zu schalten. Seit Sommer 2011 werden verstärkt Ballungsgebiete im deutschsprachigen Raum an das LTE-Netz angegliedert. Im Zuge dessen wurden bereits vorsorglich die Frequenzbereiche zwischen 800 MHz und 2,6 GHz durch die Bundesnetzagentur an die Anbieter von Telekommunikationsdiensten versteigert und somit für die kommerzielle Nutzung erschlossen. Auf diesen „Kanälen“ können zukünftig LTE-Geräte senden und empfangen. Auf der CeBit 2011 schließlich wurde Köln als „erste deutsche LTE-Großstadt“ vorgestellt, in der die Technik ohne sogenannte „weiße Flecken“ flächendeckend verfügbar ist. Die Messe stand ganz im Zeichen des neuen Mobilfunkstandards, der dort vor allem als Alternative in Regionen mit schlechter DSL-Verfügbarkeit vorgestellt wurde. Die CeBit 2012 reagierte auf die Tatsache, dass mittlerweile schon annähernd zehn Millionen Haushalte in Deutschland LTE Internet nutzen können, vor allem als stationären DSL-Ersatz. Neben neuen LTE-Routern wurden allerdings diesmal auch konkrete, LTE-fähige Handymodelle vorgestellt, wie das HTC Velocity 4G oder die Samsung Galaxy S2 LTE-Serie.
Wo ist LTE verfügbar?
Die meisten Anbieter haben bereits spezielle LTE-Tarife in ihrem Angebot. Die Telekom nennt es „Call and Surf via Funk“, Vodafone bietet das Paket „LTE zu Hause“ an und bei O2/Alice gibt es „O2 LTE für Zuhause“. Da der mobile Netzausbau gerade noch in vollen Gange ist, sind diese Angebote bisher verstärkt auf eine Verwendung in den eigenen vier Wänden ausgelegt. Die Verfügbarkeit von mobilen Lösungen wird aber zunehmend fokussiert.
Es lässt sich auch beobachten, dass die LTE Tarife sich allmählich anzugleichen beginnen. Waren sie zunächst noch sehr unterschiedlich, wirkt sich die steigende Konkurrenz bereits positiv für den Endverbraucher aus. Bei einer DSL-Geschwindigkeit von 3,6 MB/s und 5 GB Datenvolumen liegt der Preis zur Zeit im Durchschnitt bei € 29,-, mit 21 MB/s und 15 GB Datenvolumen beläuft sich der Preis bereits auf € 49,-. Hinzu kommt eine monatliche Pauschale für die Miete eines LTE-fähigen Routers. O2 hat im September 2011 seinen Tarif für Einsteiger von € 29,90 auf € 14,90 monatlich gesenkt. Währenddessen arbeitet Vodafone verstärkt daran, die „weißen Flecken“ auf der DSL-Landkarte verschwinden zu lassen und die LTE Technik flächendeckend anzubieten. Hier gibt es mobiles LTE Internet bereits ab € 14,99 pro Monat. E-plus bzw. Base lässt mit einem LTE Angebot noch auf sich warten, wird einen ersten aber vermutlich in den kommenden Wochen vorstellen. Die Telekom hat mit dem Samsung Galaxy Tab 8.9 LTE das erste LTE-fähige Tablet auf den deutschen Markt gebracht. Ein entsprechendes breit gefächertes Angebot an LTE Tarifen beginnt bereits bei € 5,- pro Monat für „web’n’walk Connect S“ für Wenigsurfer und lässt sich bis zum „XXL“-Tarif à € 74,95 monatlich ausbauen, bei dem man das volle Potential von LTE für sich nutzen kann. In naher Zukunft wird es noch einfacher und günstiger sein, mit LTE Technik überall mobil und online sein zu können.
Fazit: LTE ist die Zukunft des mobilen Surfens! Der UMTS-Nachfolger weist bereits jetzt eine enorm gesteigerte Leistungsfähigkeit im Vergleich zu seinem Vorgänger auf. Die Verfügbarkeit von LTE und bestimmte, darauf zugeschnittene Angebote werden immer günstiger, da mit der steigenden Nachfrage auch die Preise sinken. Mit Flatrates, wie man sie von heutigen Angeboten kennt, wird sich LTE-Technologie auf Dauer erfolgreich durchsetzen und etablieren. Daran arbeiten nicht zuletzt auch die Anbieter, indem sie den Netzausbau weiter vorantreiben. Nutzer können also gespannt sein, was die mobile, digitale Zukunft für uns bereithält!
Vodafone LTE Werbespot
Quellen: vodafone.de telekom.de o2online.de base.de de.wikipedia.org